Hilfe für Angehörige

Bei back-me-up habe ich Menschen kennengelernt, die mich verstehen und mich unterstützen
In der Gruppe helfen und stützen wir uns alle gegenseitig
Es ist für uns erleichternd, sich endlich mit Menschen auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben

Jemand in deinem Umfeld ist von Sucht betroffen? Wir können dir helfen!

Du brauchst Unterstützung im Umgang mit Sucht in der Familie, beim Partner, bei Freunden oder Kollegen? Hier findest du unsere Angebote aus der Sucht-Selbsthilfe, egal ob virtuell, telefonisch oder in der Gruppe vor Ort. Informiere dich jetzt und kontaktiere uns!

Über 500 Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland zum Thema Sucht. Für Abhängige und Angehörige – auch in Deiner Nähe!

Unser digitales Suchtselbsthilfe-Angebot: Wähle Deinen persönlichen SoberGuide für Deine Gespräche aus.

Gesprächsgruppen für Abhängige und Angehörige: ortsunabhängig und flexibel teilnehmen und sich austauschen.

Täglich stehen Dir unsere Sucht-Experten zur Seite: Wir verstehen, wie es Dir geht – weil wir es selbst erlebt haben.

Sucht bei Menschen im Umfeld

Von der Sucht eines nahestehenden Menschen können nicht nur Familienmitglieder betroffen sein, sondern auch Partner*innen, Freund*innen und Arbeitskolleg*innen.
Betroffen sind alle, die mit einem suchterkrankten Menschen durch den Alltag verbunden sind oder in einer engen und emotionalen Beziehung zu ihm stehen. Ihr Denken, Fühlen und Handeln kann von der Sucherkrankung bestimmt sein.

Was ist back-me-up?

Mit back-me-up möchten wir eine Lücke im Suchtselbsthilfe-System für Angehörige schließen.

Angehörige finden über die Selbsthilfe einen Weg aus ihrer Isolation und einen Ort, an dem sie vorurteilsfrei über sich reden können. In der Selbsthilfe sind betroffene Angehörige selbst Expert*innen.

Überzeuge Dich selbst davon: Schau Dir die Profile unserer Ehrenamtlichen von back-me-up an und suche direkt den Kontakt!

Ich erkannte die Abhängigkeitserkran-
kung und sagte zum ersten mal, dass meine Mutter Alkoholikerin ist…

Jacqueline im DIALOG
Verbandszeitschrift DIALOG

5 Anzeichen für Sucht

Wie erkenne ich Sucht in meinem Umfeld?
  1. Starkes Bedürfnis nach Konsum und Kontrollverlust

Die Person hat den Wunsch oder Zwang, ein Suchtmittel zu konsumieren und kann kaum kontrollieren, wann, wie lange und in welcher Menge sie das tut.

  1. Weitermachen trotz Problemen

Die Person kann nicht auf das Suchtmittel oder bestimmtes Verhalten verzichten, auch wenn das schon schwere gesundheitliche oder soziale Folgen nach sich zog.

  1. Toleranzentwicklung

Die Person braucht immer größere Mengen von ihrem Suchtmittel oder geht immer öfter einem Verhalten nach, damit der gewünschte Effekt auftritt. Kleinere Mengen reichen nicht mehr aus.

  1. Entzugserscheinungen

Wenn die Person auf das Suchtmittel verzichtet, kommt es zu Entzugserscheinungen: Schwitzen, Frieren und Zittern, sowie starke Gliederschmerzen, Schlafstörungen, Halluzinationen, Krampfanfälle und Kreislaufzusammenbrüche.

  1. Verlust an Interessen und sozialen Kontakten

Die Person verliert das Interesse an anderen Beschäftigungen außerhalb der Sucht und kommt ihren Hobbys nicht nach. Auch soziale Kontakte, Schule, Ausbildung oder Beruf können wegen des Suchtverhaltens vernachlässigt werden.

Tipps für Angehörige

Wie spreche ich das Problem an?

Suche unbedingt einen ruhigen Zeitpunkt und die passende Umgebung für das Gespräch aus. Bereite Dich auf das Gespräch vor und sortiere schonmal Deine Gedanken: Was macht Dir Sorgen? Was belastet Dich?

Denk bei Deinen Formulierungen daran, keine Vorwürfe zu machen und nicht zu urteilen. Nutze lieber Ich-Botschaften und hör auch der anderen Person zu. Sprich das Verhalten offen und ehrlich an, aber kritisiere die Person selbst dabei nicht.

Es kann sein, dass die Person sich nicht eingestehen will, dass ein Problem vorliegt. Übe dann nicht zu viel Druck aus. Biete Unterstützung und Hilfe an und sei für die Person da, wenn sie dazu bereit ist Deine Hilfe anzunehmen. Zum Beispiel indem Du eine Beratungsstelle heraussuchst oder die Person dorthin begleitest.

Wie kann ich besser auf mich selbst achten?

Kurzfristig kann es helfen, zu tun, was Dir Energie gibt und was Dir Spaß macht. Das können für Dich Treffen mit Freund*innen sein, kreativ sein, Musik oder Sport machen oder auch ein paar Tage in einer anderen Umgebung verbringen. Es ist wichtig, dass du Dir auch Zeit für Dich nimmst und Kräfte sammelst, denn Personen mit einer Abhängigkeit zu unterstützen, kann sehr anstrengend sein. So bekommst Du wieder Lebensqualität zurück, wirst unabhängiger und kannst die Situation immer wieder aus einem anderen Blickwinkel betrachten. 

Wie kann ich einer abhängigen Person helfen?

Zunächst ist es wichtig Hilfe und Unterstützung anzubieten. Es kann schon hilfreich sein, wenn die betroffene Person weiß, dass jemand für sie da ist. Dabei solltest Du Geduld mitbringen, denn bis die Person die Hilfe annimmt oder das Verhalten wirklich ändert, braucht es oft mehrere Anläufe.

Wie die Hilfe dann konkret aussehen kann, ist ganz unterschiedlich. Du kannst der Person zum Beispiel helfen, sich in der Suchthilfelandschaft zurechtzufinden. Dafür kannst Du oder ihr gemeinsam Beratungsstellen, Selbsthilfeangebote oder Telefon-Beratungen heraussuchen. Es kann zudem helfen, sich grundsätzlich über Abhängigkeit und das Suchtmittel zu informieren. Das kannst Du auf unserer Seite tun oder auch auf der Seite der DHS, der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.

Nicht sinnvoll ist es, Suchtbetroffene um jeden Preis vom Suchtmittel fernhalten zu wollen. Die Person muss sich zuerst selbst eingestehen, dass ihr Verhalten problematisch ist. Bedenke auch, dass es sich um eine Krankheit handelt und nicht etwa um fehlende Disziplin.

Woran merke ich, dass ich mitbetroffen bin?

Die Sucht bei nahestehenden Personen kann für Angehörige sehr belastend sein. Besonders Kinder leiden häufig unter den Auswirkungen von Sucht in der Familie. Langfristig können sich Bindungsängste und psychische Störungen entwickeln. Die Belastung kann auch körperliche Auswirkungen haben. Häufig sind:

  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schlafstörungen
  • Rückenschmerzen
  • Depressionen
  • Angststörungen

Oft geraten Angehörige, die mitbetroffen sind, in eine soziale Isolation. Sie rücken ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund und früher oder später werden einige auch selbst abhängig. Mit Alkohol oder Medikamenten versuchen sie ihren Leidensdruck besser zu bewältigen.

Wichtig ist, die Signale rechtzeitig zu erkennen und sich Unterstützung zu suchen. Sich jemandem anzuvertrauen, kann schon hilfreich für Dich sein. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Online-Angebote können ein Anfang sein und Dich auf deinem Weg begleiten und unterstützen.

Podcast-Episoden zum Thema Angehörige

Kennst Du schon unser SoberRadio? In dem Podcast besprechen unsere Moderator*innen mit spannenden Gästen die verschiedensten Themen rund um Sucht. Auch zum Thema Angehörige und Umgang mit Sucht im Umfeld gibt es viele Episoden. Hör doch mal rein!

https://open.spotify.com/episode/0EKbNRFKC0l1Jk8TwWJIy9?si=83ed1e4396b94fc8